Auf der kleinen griechischen Insel Symi mit rund 3.000 Einwohnern ist die Lage wegen der Ankunft Hunderter Migranten aus der Türkei explosiv. "Wir haben hier 420 Menschen, die auf den Straßen schlafen. Sie müssen dringend weg", sagte der Bürgermeister der beliebten Touristeninsel, Lefteris Papakalodoukas, dem griechischen Nachrichtensender Skai am Freitag.

Straßen in Toiletten verwandelt

Weitere 80 Migranten leben in der Polizeistation, wie er hinzufügte. Die Migranten hätten nach den Worten des Bürgermeisters die Straßen der Insel zu "Toiletten" verwandelt. "Am Ende gehen wir (die Einwohner) weg und die (Migranten) bleiben hier", schrie der Bürgermeister ins Telefon. Die Regierung in Athen habe bisher trotz wiederholter Hilferufe nichts unternommen. "Wir haben den Punkt erreicht, wo wir die Türken (die Behörden in der Türkei, Anm.) anrufen und sie bitten, keine Migranten mehr rüberzuschicken", sagte der Bürgermeister weiter.

Die Insel Symi der Dodekanes-Inselgruppe liegt nur rund sieben Kilometer vor der türkischen Küste von Datca. Schlepper schicken seit Wochen immer mehr Migranten auch zu den kleineren Inseln im Osten der Ägäis. Der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis kündigte am Freitag ein verschärftes Asylverfahren an.