Nordkoreanische Fischer haben nach Angaben aus Moskau die russische Küstenwache im Japanischen Meer beschossen und drei Grenzschützer verletzt. Die Beamten nahmen 161 Wilderer fest, die in den Gewässern illegal fischten, wie der russische Inlandsgeheimdienst FSB der Agentur Interfax zufolge am Mittwoch mitteilte. Zuvor war von 80 Festnahmen die Rede gewesen.

Zudem seien zwei Fischer- und elf Motorboote beschlagnahmt und nach Nachodka bei Wladiwostok gebracht worden. Die nordkoreanischen Fischer waren demnach in russischen Hoheitsgewässern unterwegs. Dort fährt die russische Küstenwache Patrouillen zum Schutz ihrer meeresbiologischen Ressourcen, wie der FSB weiter mitteilte. Die oberste Ermittlungsbehörde in Moskau teilte mit, dass sich die Festgenommenen wegen des Angriffs auf das Leben russischer Staatsschützer verantworten müssten. Ihnen droht lebenslange Haft.

Kein Einzelfall

Das russische Außenministerium hatte nach dem Vorfall am Vortag den nordkoreanischen Gesandten zu einem Gespräch in Moskau einbestellt. Russland forderte Nordkorea demnach auf, solche Vorfälle in Zukunft zu verhindern. Russlands Fischerei-Behörde hatte auch nach Klagen einheimischer Unternehmer in diesem Jahr keine Fanglizenzen an die Nordkoreaner ausgegeben. Tausende Fischer aus Nordkorea sind Medien zufolge in diesem Jahr dort schon zeitweise festgenommen worden.

Der Chef der Vereinigung russischer Fischerei-Unternehmen in der fernöstlichen Region Primorje, Georgi Martynow, beklagte hohe ökologische Schäden durch die nordkoreanischen Fischer. Sie fischten mit in Russland verbotenen engmaschigen synthetischen Netzen. Mit diesen würden auch kleine Lebewesen aus dem Meer geholt. Zudem würden die Netze einfach im Meer entsorgt, wo sie 200 Jahre bräuchten, um zersetzt zu werden. Auch die Schiffe selbst entsprächen nicht den hygienischen und technischen Vorschriften.