Beim Entgleisen eines Zugs im Kongo sind mindestens 50 Menschen ums Leben gekommen und zahlreiche weitere verletzt worden. "Die vorläufige Bilanz liegt bei 50 Toten und 23 Verletzten", sagte der Minister für humanitäre Angelegenheiten, Steve Mbikayi, am Donnerstag in Kinshasa. Unter den umgekippten Waggons werde nach weiteren Opfern gesucht.

Ursache noch unklar

Die genaue Ursache des Unglücks im Bezirk Mayibaridi sei noch unklar. Der Güterzug war am frühen Morgen gegen 3.00 Uhr in der Tanganyika-Provinz im Südosten des zentralafrikanischen Landes unterwegs, als sich das Unglück ereignete. Die genauen Umstände blieben vorerst unklar.

Erst im März waren bei einem Eisenbahnunglück in der zentralen Kasai-Provinz 34 Menschen ums Leben gekommen, die als blinde Passagiere bei einem Güterzug mitgereist waren. Bei der Entgleisung waren mehrere Waggons von einer Brücke gestürzt. Es handelte sich um einen 52 Jahre alten Zug, der eigentlich keine Passagiere hätte befördern dürfen.

Auf den langsamen Frachtzügen im Kongo springen häufig Passagiere auf, obwohl dies nicht erlaubt ist. Hintergrund sind die langen und gefährlichen Verkehrswege in dem riesigen Staat, bei denen für viele Kongolesen meist nur der See- oder Bahntransport infrage kommt. Angesichts einer völlig veralteten Infrastruktur ist dieser Transport aber oft riskant.

Immer wieder kommt es auch zu tödlichen Bootsunfällen auf den Flüssen und Seen des Landes. Nach Regierungsangaben ist etwa die Zahl der Bootsunglücke auf dem Kivusee seit Jahresbeginn sprunghaft gestiegen. Er ist etwa fünf Mal so groß wie der Bodensee und trennt den Kongo von Ruanda. Auf dem Binnengewässer verkehren oft völlig überladene Passagierboote. Auf den einfachen Gefährten gibt es in der Regel kaum Rettungswesten, nur wenige Kongolesen können schwimmen.