Das italienische Rettungsschiff "Mare Jonio" wartet noch mit 34 Migranten an Bord vor der Insel Lampedusa auf einen Hafen.

Schwangere, Kinder und deren Mütter sowie Kranke durften das Schiff jedoch verlassen. Sie seien von der italienischen Küstenwache übernommen worden, erklärte die Hilfsorganisation "Mediterranea Saving Humans" am Donnerstagabend. Die NGO forderte, dass auch die 34 restlichen Asylsuchenden in Italien von Bord gehen können. "Lasst sie uns alle an Land bringen", twitterte die Organisation. Die Lage an Bord sei angespannt.

Das Schiff hatte die Geflüchteten am Mittwoch an Bord genommen. Nach Angaben der Organisation waren darunter 26 Frauen, 22 Kinder unter zehn Jahren und sechs weitere Minderjährige. Italiens scheidender Innenminister Matteo Salvini hatte daraufhin ein Anlandeverbot für das italienische NGO-Schiff unterzeichnet. Am Donnerstag erklärte er dann, dass Kinder, Frauen und Kranke von Bord gehen dürften. Es bestehe jedoch nach wie vor ein Landeverbot für ein Schiff, "das die italienischen Gesetze nicht respektiert", so Salvini.

Weiterhin unklar ist, was mit den 101 Menschen an Bord des deutschen Rettungsschiffes "Eleonore" geschehen soll, das sich in internationalen Gewässern vor Malta befindet. Salvini hatte auch diesem Schiff die Einfahrt in einen italienischen Hafen untersagt. Die Menschen seien am Montag gerettet worden, als ihr Boot am Sinken gewesen sei, sagte die Hilfsorganisation "Mission Lifeline", die die "Eleonore" unterstützt.