Gut zwei Jahrzehnte nach dem Mord an dem elfjährigen Nicky Verstappen in den Niederlanden findet am Dienstag eine Begehung des Fundorts der Leiche im Beisein des mutmaßlichen Täters statt. Dafür werden weite Teile des Naturschutzgebietes Brunssummerheide nahe der niederländischen Grenze zu Nordrhein-Westfalen für 24 Stunden bis Dienstagabend für die Öffentlichkeit gesperrt.

Auch die Presse wurde von dem Gerichtstermin ausgeschlossen, an dem neben den Richtern, Staatsanwälten und Verteidigern die Eltern des im August 1998 getöteten Nicky teilnehmen. Der Tatverdächtige Jos B. war im Sommer 2018 in Spanien festgenommen worden. Ermittler waren ihm nach einem Massen-Gentest auf die Spur gekommen. An der Leiche von Nicky waren 17 Spuren entdeckt worden, die alle mit der DNA des Angeklagten übereinstimmen sollen.

Unschuld beteuert

Der heute 56 Jahre alte Beschuldigte hatte bei der ersten Anhörung zu dem Fall vor Gericht im vergangenen Dezember in Maastricht seine Unschuld beteuert. Er habe den Buben weder sexuell missbraucht noch getötet. Das Hauptverfahren wird vermutlich im Herbst 2019 starten.

Nicky war während eines Sommercamps in der Brunssummerheide im Südosten der Niederlande verschwunden. Einen Tag später wurde die Leiche des Buben gefunden. Die Staatsanwaltschaft verspricht sich von der Begehung ein besseres Verständnis der genauen Lageverhältnisse, darunter der Wege zwischen dem Camp und der Stelle, an der Nickys Leiche lag.