Bei Überschwemmungen infolge schweren Regens sind im Sudan der Regierung zufolge seit Anfang Juli mindestens 62 Menschen gestorben. Fast 36.000 Familien seien betroffen und 23.000 Häuser komplett zerstört worden, sagte ein Vertreter des Gesundheitsministeriums am Sonntagabend. Demnach sind 17 der 18 Bundesstaaten von dem Unwetter betroffen.

Regenzeit

Derzeit herrscht in dem Land im Nordosten Afrikas eine Regenzeit. Wichtige Infrastruktur wie Wasserstellen, Schulen und Latrinen seien beschädigt worden und einige Straßen seien nicht passierbar, wodurch ganze Dörfer und Gemeinden von der Außenwelt abgeschnitten worden seien, hatte zuvor Jens Laerke, Sprecher des UN-Nothilfebüros (OCHA) mitgeteilt. Da die Regenzeit noch voraussichtlich bis Oktober andauern und mehr Regen vorhergesagt werde, seien Helfer besorgt, dass es zu weiteren Sturzfluten kommen könne.

Zudem verloren demnach viele Familien ihr Vieh, was die Nahrungsmittelkrise verschärfen könnte. Zu Beginn der mageren Jahreszeit - die Zeit zwischen den Ernten - im Juli waren OCHA zufolge bereits geschätzte 5,8 Millionen Menschen stark von Nahrungsmittelunsicherheit betroffen, zwei Millionen mehr Menschen als noch im Vorjahr.

Das Land ist derzeit auch politisch instabil. Nach Massenprosten und dem Sturz von Präsident Omar al-Baschir im April ist erst seit Kurzem eine Übergangsregierung des Militärs und der zivilen Opposition an der Macht.