Wie die "New York Times" am Freitagabend (Ortszeit) berichtete, könnte es sich dabei um den ersten Vorwurf eines Verbrechens vom Weltraum aus handeln.

Demnach gab Anne McClain, die im Juni nach einem sechsmonatigen Aufenthalt im All auf die Erde zurückgekehrt war, gegenüber Ermittlern zu, auf das Konto mit dem ihr bekannten Passwort zugegriffen zu haben.

Zugriffe von NASA-Netzwerk

Sie habe sich vergewissern wollen, dass mit den - noch immer miteinander verwobenen - Finanzen des Ex-Paares alles in Ordnung ist, schrieb das Blatt. Die Sache flog dann auf, weil die Bank auf Nachfrage der Ex-Partnerin herausfand, dass Zugriffe auf das Konto von einem NASA-Netzwerk vorgenommen worden waren. Und zwar in der Zeit, in der McClain sich im All befunden hatte.

Der Zeitung zufolge gibt es keine Anhaltspunkte, dass Geld auf dem Konto abhanden gekommen ist. Die ehemalige Partnerin McClains aber beschuldigte die Astronautin den Behörden gegenüber des Identitätsdiebstahls. In einer anderen Beschwerde gegenüber der NASA heißt es, dass McClains Zugriff auf das Konto vielmehr dazu gedient habe, Argumente dafür sammeln zu können, ihrer Ex das Sorgerecht für deren Sohn streitig zu machen. Die Untersuchungen dauern an.

Internet auch im Weltall

Astronauten auf der ISS können in ihrer Freizeit grundsätzlich ganz normal im Netz surfen, wie Andreas Schütz, Sprecher des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt, am Sonntag erläuterte. Auch Videotelefonate mit der Familie seien möglich. Auf dem Außenposten der Menschheit gebe es rund um die Uhr Empfang. Die Verbindung werde genutzt, um Betriebs- und Forschungsdaten zur Erde zu übertragen, sagte Schütz. Die ISS-Besatzung bekomme bestimmte Zeiten vorgegeben, in denen sie das Internet privat nutzen kann.