In Griechenland und auf der Mittelmeerinsel Zypern halten Brände die Menschen seit Tagen in Atem. Nach wochenlanger Dürre und bei starken Winden sind am Dienstag den dritten Tag in Folge zahlreiche Waldbrände ausgebrochen. Am schlimmsten sei die Lage auf der Insel Euböa und in der Region um die Stadt Theben nördlich der griechischen Hauptstadt Athen, teilte die Feuerwehr mit.

Brände gab es auch auf der Touristeninsel Thassos sowie in Westgriechenland. Auch auf Zypern tobte in der Nacht zum Dienstag ein Brand im Norden der bei Touristen beliebten Hafenstadt Limassol. Am Wochenende hatte ein Großbrand weite Teile der Touristeninsel Elafonissos verwüstet.

Flammen gefährlich nahe an Dörfern

Löschhubschrauber und Flugzeuge wurden seit Dienstagfrüh eingesetzt, um die Brände auf der Insel Euböa unter Kontrolle zu bringen, sagte ein Sprecher der Feuerwehr im Rundfunksender Skai. Verletzte habe es zunächst nicht gegeben. Die Einwohner von drei Dörfern auf Euböa standen bereit - sollten die Flammen sich gefährlich nähern - in Sicherheit gebracht zu werden, berichteten Reporter im Fernsehen. Auch nahe der historischen Stadt Theben kämpften Feuerwehrleute und freiwillige Helfer gegen die Flammen.

Die Auswirkungen der Brände spürten auch die Einwohner Athens sowie anderer Städte im Süden Griechenlands: Die Winde trieben Rauchschwaden bis in das etwa 90 Kilometer von Euböa und Theben entfernte Athen. Beißender Geruch verbrannten Holzes machte den Menschen zu schaffen. In einigen Vororten ging "Asche wie Schneeflocken nieder", sagten Augenzeugen im Rundfunk.

Ärzte rieten älteren Menschen und Einwohnern, die unter Atemwegeproblemen leiden, zu Hause zu bleiben. Besser war am Dienstag die Lage auf der Mittelmeerinsel Zypern. Dort konnten nach Angaben der Regierung die Flammen im Gebiet nördlich der Hafenstadt Limassol unter Kontrolle gebracht werden.

Die Angst vor den Flammen sitzt tief in der Seele der Menschen: Im Juni 2018 waren bei schweren Waldbränden, die in ein dicht bewohntes Feriengebiet nahe Athen eindrangen, mehr als 100 Menschen ums Leben gekommen.