Die USA kommen an diesem Wochenende nicht zur Ruhe: Bei einem Schusswaffen-Angriff sind im Bundesstaat Ohio mindestens neun  Menschen gestorben, darunter auch der Angreifer, teilte die Polizei am Sonntag mit. Zuvor waren bei einem Massaker in einem Einkaufszentrum in der texanischen Stadt El Paso am Samstag 20 Menschen getötet und 26 weitere Menschen verletzt worden.

Die Polizei von Dayton, Ohio, hatte zunächst vor einem aktiven Schützen gewarnt, der im Oregon Distrikt der Stadt noch unterwegs war. Laut jüngsten Meldungen der Exekutive via Twitter ist der Schütze
von Polizeibeamten erschossen worden.

Medienberichten zufolge kam es vor einer Bar zu der Schießerei, bei der mindestens neun Menschen ums Leben kamen, wenigstens 16 Menschen wurden verletzt.

Augenzeuge James Williams berichtete, dass der Schütze mit einer AR-15 bewaffnet auftauchte. Zudem habe er eine schusssichere Weste und Ohrenschützer getragen. Er habe aus dem Nichts das Feuer eröffnet.

Offenbar wollte er, nachdem er vor der Bar das Feuer eröffnet hatte, auch in die Bar eindringen. Dies soll ihm aber nicht gelungen sein. Wenig später soll der Angreifer von Polizisten erschossen worden sein.

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"Wir waren in der Lage, schnell zu reagieren und haben die Attacke schnell stoppen können", heißt es in einer Aussendung der Polizei. Auch das FBI soll bereits vor Ort sein.

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Über den Zustand der Verletzten könne man derzeit nichts sagen, sagte die Sprecherin eines Krankenhauses. Die Polizei rief mögliche Augenzeugen auf, sich zu melden und so die Ermittlungen zu unterstützen. Zu den möglichen Motiven des Täters und zu dessen Identität wurde zunächst nichts bekannt.

Der Schütze soll bisher nicht identifiziert sein. Fest steht bisher nur: Er hat eine Langwaffe vom Typ Rifles AR-15 verwendet haben, wie sie schon bei früheren Massenschießereien verwendet wurde, so die Polizei. Außerdem hatte er zahlreiche Munition eingesteckt - und eine kugelsichere Weste getragen.

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Der Oregon Distrikt ist ein bisher als sicher geltendes Viertel in der Großstadt, das für seine Bars, Lokale, Kinos und Theater berühmt ist.

Nur wenige Stunden zuvor: Blutbad in Texas

Nur wenige Stunden zuvor hatte ein Schütze in einem Einkaufszentrum in der Grenzstadt El Paso im Bundesstaat Texas das Feuer eröffnet und mindestens 20 Menschen getötet. 26 weitere wurden verletzt. Der mutmaßliche Todesschütze ergab sich der Polizei. Nach offiziellen Angaben handelt es sich um einen 21-jährigen Weißen. Allen sagte, es gebe ein Manifest, das womöglich auf ein Hassverbrechen schließen lasse. Es sei allerdings noch nicht bestätigt, ob das Manifest tatsächlich von dem Verdächtigen stamme.

Papst betet für die Opfer

Papst Franziskus hat seine Nähe zu den Opfern der jüngsten Massenschießereien in den USA bekundet. Am Sonntagmittag betete er gemeinsam mit Tausenden Pilgern und Besuchern auf dem Petersplatz für die Toten und Verletzten der Anschläge in Texas, Ohio und Kalifornien sowie für deren Angehörigen. "Ich bin den Opfern der Gewalt, die in den letzten Tagen Texas, Kalifornien und Ohio in den Vereinigten Staaten mit Blut überzogen hat und wehrlose Menschen getroffen hat, im Geiste nahe", sagte der Papst wörtlich. Zu den umstrittenen Waffengesetzen in den Vereinigten Staaten und einem möglichen fremdenfeindlichen Hintergrund der jüngsten Bluttat äußerte sich der Papst nicht.

Trump lobt Polizeiarbeit

Nach den tödlichen Schüssen in El Paso und Dayton hat US-Präsident Donald Trump die Arbeit der Sicherheitsbehörden gelobt. "Die Strafverfolgung war in beiden Fällen sehr schnell", schrieb er am Sonntag auf Twitter. Das FBI und die örtlichen und bundesstaatlichen Strafverfolgungsbehörden arbeiteten in beiden Städten zusammen.

In einem weiteren Tweet schrieb der US-Präsident: "Gott segne die Menschen in El Paso, Texas. Gott segne die Menschen in Dayton, Ohio."

Schießerei auch in Chicago

Sieben Menschen sind durch Schüsse in Chicago im US-Bundesstaat Illinois verletzt worden. In der Nähe eines Parks sei aus einem Auto heraus auf eine Gruppe Menschen geschossen worden, teilte die Polizei in der Nacht auf Sonntag mit. Ein 21-Jähriger habe lebensgefährliche Verletzungen erlitten. Die Hintergründe der Tat waren zunächst nicht bekannt. Festnahmen habe es nicht gegeben.

Chicago kämpft seit langem gegen grassierende Gewalt. Die Kriminalität in der drittgrößten Stadt der USA wird unter anderem auf eine große Anzahl illegaler Waffen, zersplitterte Gangs und soziale Probleme zurückgeführt.