"Raketenmann" Franky Zapata ist bei seinem Versuch gescheitert, mit einer Turbo-Plattform den Ärmelkanal zu überqueren. Der 40-Jährige sei beim Auftanken ins Wasser gestürzt, berichteten französische Medien am Donnerstag. Die zuständige französische Meerespräfektur bestätigte via Twitter, dass Zapata an Bord des Schiffes "L'Abeille Languedoc" gelangte und bei "guter Gesundheit" sei.

Zapata war vom nordfranzösischen Sangatte aus zu seinem Flug über den Ärmelkanal aufgebrochen. Er wollte auf seinem "Flyboard" die Strecke von rund 35 Kilometern bis zum britischen Küstenort St. Margaret's Bay zurücklegen.

"Das ist eine riesige Enttäuschung", sagte Zapatas Teamkollege Stephane Denis dem TV-Sender BFMTV. Er sei überzeugt, dass Zapata einen neuen Versuch starten werde. Mit Blick auf das Auftankmanöver auf hoher See sagte der Teamkollege: "Es gab genug Wellen, um das Boot in Bewegung zu bringen."

"Franky geht es gut. Ich habe ihn am Telefon gehabt", zitierte die Nachrichtenagentur AFP Zapatas Ehefrau Krystel. Zapata sei sehr enttäuscht, aber lasse sich nicht von einem Misserfolg abhalten.

Zapata hatte vor dem Flug angekündigt, dass er unterwegs seine Turbo-Plattform einmal auftanken müsse - nach Berichten etwa 18 Kilometer von der französischen Küste entfernt. Er werde mit einer Geschwindigkeit von 140 Kilometern pro Stunde auf einer Höhe von 15 bis 20 Metern unterwegs sein - so lautete eine weitere Ankündigung. Zapata hat eigenen Angaben nach die fliegende Plattform erfunden.

Die französische Seepräfektur hatte sich aufgrund von Sicherheitsbedenken zuerst gegen das Projekt des 40-Jährigen ausgesprochen. Schließlich ließ sie sich doch überzeugen.

Mit seinem Flug über den Ärmelkanal wollte der aus Marseille stammende Zapata seinem Idol Louis Bleriot nacheifern. Dieser überquerte auf den Tag genau vor 110 Jahren als erster Mensch den Ärmelkanal in einem Flugzeug.

Der professionelle Jetski-Pilot hatte bereits bei den Feierlichkeiten zum französischen Nationalfeiertag am 14. Juli in Paris viel Aufsehen erregt. Er hob mit Gewehr und großem Getöse unweit der Ehrentribüne ab, wo Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron und die deutsche Kanzlerin Angela Merkel saßen. Er drehte dann eine große Runde über der Place de la Concorde im Herzen der französischen Hauptstadt. Eine größere Debatte über mögliche Sicherheitsrisiken bei diesem Rundflug hatte es nicht gegeben.