Vertreter der Kampagne "Tokio 2020 - die radioaktiven Olympischen Spiele 2020 in Tokio" haben am Mittwoch vor dem Sitz des Deutschen Olympischen Sportbundes protestiert. Anlass der Aktion in Frankfurt am Main ist die Eröffnung der Sommerspiele in Japan in einem Jahr, teilte die Organisation Internationale Ärzte zur Verhütung des Atomkrieges (IPPNW) mit.

Die Kampagne sei von der Ärzteorganisation und von japanischen und internationalen Organisationen initiiert, um daran zu erinnern, dass "der Super-GAU von Fukushima von 2011 noch immer nicht unter Kontrolle" sei, hieß es in der Mitteilung. Die japanische Regierung plane die Austragung der Baseball- und Softball-Spiele in der Hauptstadt der Präfektur Fukushima - 50 Kilometer vom havarierten Atomkraftwerk entfernt. In nur 20 Kilometer Entfernung solle im J-Village zudem der olympische Fackellauf starten.

Spiele mit Strahlkraft

In Strahlenschutzanzügen, mit dem um ein Zeichen für Radioaktivität ergänzten olympischen Ringen sowie einer umgestalteten olympischen Fackel machten die Aktivisten auf die anhaltende Gefahr durch die havarierten Reaktoren in Fukushima aufmerksam. Wie es in der Mitteilung hieß, dürften die Olympischen Spiele nicht dazu missbraucht werden, vom Schicksal der Betroffenen in Japan und der anhaltenden radioaktiven Gefährdung der Menschen abzulenken.

Die Region Tohoku im Nordosten Japans war am 11. März 2011 von einem schweren Erdbeben und Tsunami verwüstet worden. Rund 20.000 Menschen kamen in Folge der Flutkatastrophe ums Leben. Im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi kam es zudem zum Super-GAU.