Durch einen Sabotageakt auf eine Hochgeschwindigkeits-Bahnlinie in Florenz ist Italiens Bahnsystem am Montag ins Chaos gestürzt worden. Drei Brände unweit des Bahnhofs Rovezzano zerstörten Kabel zur Datenübermittlung, die den Hochgeschwindigkeits-Bahnverkehr auf der Nord-Süd-Achse von Mailand nach Neapel regeln.

Die Bahnlinie Rom-Florenz wurde mehrere Stunden gesperrt. Erst gegen 9.00 Uhr konnten wieder Züge fahren - allerdings mit verminderter Geschwindigkeit. Verspätungen von über vier Stunden wurden bei den Hochgeschwindigkeitsverbindungen gemeldet. 42 geplante Fahrten von Hochgeschwindigkeitszügen wurden abgesagt.

Unzählige Personen, die ratlos auf die Abfahrt ihrer Züge warteten, versammelten sich auf Roms Hauptbahnhof Termini. Die Bahngesellschaft FS kündigte die komplette Rückerstattung der Bahnticket-Kosten für Passagiere an, die am Mittwoch auf ihre Reise verzichten.

Salvini verspricht Strafen

Die Polizei vermutete einen Sabotageakt von Anarchistengruppen, die sich unter anderem gegen den Bau der Hochgeschwindigkeitslinie zwischen Turin und Lyon wehren. Innenminister Matteo Salvini versprach Strafen für die Täter.

Die Hochgeschwindigkeits-Bahnstrecke zwischen Mailand und Rom mit dem Knotenpunkt Florenz ist stark befahren. Dank der Hochgeschwindigkeitszüge kann die circa 650 Kilometer lange Strecke zwischen Mailand und Rom in drei Stunden zurückgelegt werden.