Die Zahl der Aids-Toten ist im vergangenen Jahr weiter zurückgegangen. Weltweit starben 2018 rund 770.000 Menschen an der Immunschwächekrankheit, wie aus dem am Dienstag veröffentlichten Jahresbericht des UN-Programms für HIV/Aids (Unaids) hervorgeht. Dies entspreche einem Rückgang um ein Drittel seit dem Jahr 2010.

Mehr als drei von fünf HIV-Infizierten - 23,3 Millionen von 37,9 Millionen - erhalten zudem inzwischen antiretrovirale Therapien, die bei richtiger Anwendung eine Übertragung des Virus verhindern können, wie es in dem Bericht weiter heißt. Dies sei der höchste Anteil, der bisher erreicht werden konnte.

Neuinfektionen in Osteuropa und Zentralasien 

In Osteuropa und Zentralasien hält jedoch der besorgniserregende Aufwärtstrend neuer HIV-Infektionen an: Im vergangenen Jahr stieg dort die Zahl der Menschen, die mit dem Aids-Erreger infiziert sind, um 29 Prozent. Insgesamt seien in der Region mit Russland, der Ukraine und rund einem Dutzend anderen Ländern etwa 1,7 Millionen Menschen mit HIV infiziert.

Auch im Nahen Osten und Nordafrika sowie in Lateinamerika stiegen die Zahlen. Nach wie vor sei Ost- und Südafrika aber die am stärksten von HIV betroffene Region, mit 20,6 Millionen Infizierten. Dort mache aber vor allem Südafrika gute Fortschritte: Die Zahl der neuen Infektionen sei seit 2010 um 40 Prozent zurückgegangen, die Zahl der Todesfälle sei im gleichem Umfang reduziert worden.

Weltweit hätten sich im vergangenen Jahr 1,7 Millionen Menschen neu angesteckt, so Unaids, das sei ein Rückgang um 16 Prozent seit 2010. 2018 lebten nach der Schätzung eine Million mehr Menschen mit HIV als im Jahr davor, insgesamt 37,9 Millionen. Nur gut 60 Prozent wurden aber mit den lebenswichtigen Medikamenten versorgt.

Das HI-Virus schädigt und zerstört bestimmte Zellen der Immunabwehr und macht Infizierte anfällig für Krankheiten. Unbehandelt ist die Folge Aids (Acquired Immunodeficiency Syndrome/Erworbenes Immunschwächesyndrom). Der Erreger lässt sich mit antiretroviralen Medikamenten aber gut in Schach halten. Studien haben zudem belegt, dass HIV unter wirksamer Therapie nicht ansteckend ist. Die Mittel müssen lebenslang genommen werden.