Ein bereits zu lebenslanger Haft verurteilter Neonazi ist in den USA zu lebenslänglich plus 419 Jahren Haft verurteilt worden. Ein Gericht im US-Staat Virginia verhängte diese Strafe am Montag gegen den 22-Jährigen. Er war im August 2017 am Rande einer Neonazi-Demo in Charlottesville mit einem Auto in eine Gruppe von Gegendemonstrantengerast und hatte eine Frau getötet und 29 Menschen verletzt.

Todesstrafe-Verfahren entgangen

Wegen des Mordes an der 32-jährigen Gegendemonstrantin war der Mann bereits im vergangenen Dezember von einem Geschworenengericht für schuldig befunden worden. Ende Juni wurde er wegen 29 Hassverbrechen zu lebenslanger Haft verurteilt. Er war in dem Verfahren der Todesstrafe entgangen, weil er sich schuldig bekannt hatte.

Der Mann war aus seiner Heimatstadt Maumee im US-Staat Ohio nach Charlottesville gefahren, um an dem Marsch von Rechtsextremisten am 12. August 2017 teilzunehmen. Auf im Prozess gezeigten Videoaufnahmen war zu sehen, wie er sich an rassistischen, antisemitischen und homophoben Sprechchören beteiligte.

Monate zuvor hatte der junge Mann Bilder auf Instagram hochgeladen, auf denen ein Auto in Demonstranten rast. Die Anklage sah darin den Beweis, dass seine Tat geplant war.

Der Aufmarsch von Neonazis und anderen Rassisten in Charlottesville hatte weltweit für Schlagzeilen gesorgt - auch deshalb, weil US-Präsident Donald Trump kurz danach das Verhalten von Rechtsextremisten und Gegendemonstranten gleichsetzte und von "Gewalt auf vielen Seiten" sprach.