Ein Unwetter mit heftigem Sturm und Starkregen sowie vereinzelt Hagel ist am Samstagnachmittag und Abend über die West- und Zentralschweiz gefegt. In Genf wurden Bäume ausgerissen, und eine Frau starb bei einem Bootsunfall. In Spiez (Kanton Bern) hagelte es größere Körner. Das Gelände des Greenfield Festivals in Interlaken (Bern) wurde vorsorglich evakuiert, zwei Rock-Konzerte wurden abgesagt.

Bei der Toten soll es sich um eine Touristin handeln. Sie war gemeinsam mit ihrem Mann auf dem Genfer See in einem Segelboot unterwegs gewesen. Das Boot kenterte im Gewittersturm und sank. Das Paar konnte offenbar noch Signalraketen abfeuern und auf diese Weise die Rettungskräfte alarmieren, wie die Kantonspolizei mitteilte. Daraufhin wurden drei Rettungsboote entsandt, die Helfer konnten aber nur noch den Mann retten, der im See schwamm. Die Leiche der Frau wurde von Tauchern geborgen. 

Swiss-Flugzeuge umgeleitet

In Genf hatte die Feuerwehr alle Hände voll zu tun, Bäume wegzuräumen, die auf Autodächer gestürzt waren oder überflutete Keller zu leeren. Ein kräftiger Sturm fegte den Genfersee entlang Richtung Freiburg und Neuenburger Jura, teilweise mit mehr als 110 Kilometern pro Stunde, wie Meteoschweiz mitteilte. Auch für Luzern wurde eine Wetterwarnung ausgegeben. Im Laufe des Samstagabends beruhigte sich die Situation vielerorts bereits wieder.

Auch der Flughafen Zürich war vom Unwetter betroffen, gegen 20 Uhr musste die Flugzeugabfertigung für etwa eine halbe Stunde eingestellt werden. Mehrere Passagierflugzeuge wurden nach Stuttgart umgeleitet, darunter eine Swiss-Maschine, die einen Notruf abgesetzt hatte, nachdem ihr Wetterradar ausgefallen war.