Ein ehemaliger Automechaniker, der 45 Jahre zu Unrecht hinter Gittern saß, hat eine millionenschwere Entschädigung zugestanden bekommen. Der US-Staat Michigan sprach dem Mann 1,5 Millionen Dollar (1,34 Mio. Euro) zu. Er war 1972 zu lebenslanger Haft für einen Mord verurteilt worden, den er nicht begangen hatte.

Das Urteil gründete damals "fast ausschließlich" auf einer einzigen falschen Zeugenaussage, erklärte die Staatsanwaltschaft. Der bei seiner Verurteilung 27-Jährige ist heute 73 Jahre alt. Er wurde im vergangenen Jahr freigelassen, nachdem sich ein Projekt an der Universität Michigan des Falls angenommen und ihn zum am längsten unschuldig inhaftierten Mann der USA erklärte hatte. Am Freitag wurde nun die Höhe der Entschädigungssumme verkündet.

Der Verurteilte selber hatte stets eine Unschuld beteuert. "Ich würde lieber im Gefängnis sterben, als etwas zu gestehen, das ich nicht getan habe", sagte Philips 2018 in einem Interview. Nach seiner Freilassung hatte er zunächst im Gefängnis gemalte Bilder verkauft, um über die Runden zu kommen.

Einem zweiten fälschlich Verurteilten wurden 780.000 Dollar zugestanden. Dieser saß fast 16 Jahre wegen sexueller Nötigung eines Minderjährigen in Haft, bevor er 2007 freigesprochen und entlassen wurde.