Die Extremistenmiliz IS ("Islamischer Staat") hat einen Angriff auf Polizisten und Soldaten in Sri Lanka für sich reklamiert. Drei ihrer Kämpfer hätten sich in der Stadt Kalmunai an der Ostküste am Freitagabend stundenlange Gefechte mit den Sicherheitskräften geliefert und dann ihre Sprengstoffwesten gezündet, berichtete das IS-nahe Internetportal AMAQ am Samstag ohne Belege für die Angaben.

17 Polizisten seien bei dem Angriff getötet oder verletzt worden. Das Militär hatte zuvor von insgesamt 16 Toten gesprochen, darunter sechs Kinder. Das Gefecht begann, als die Sicherheitskräfte ein Haus durchsuchen wollten, in dem sie Islamisten vermuteten.

Nach der Anschlagsserie am Ostersonntag in Sri Lanka mit mehr als 250 Toten fahndet die Polizei nach 140 Verdächtigen einer einheimischen Islamistengruppe, die Kontakte zum IS unterhalten haben sollen. Bisher haben die Behörden 76 Verdächtige festgenommen, darunter Ausländer aus Syrien und Ägypten. Der IS hat die Anschläge für sich reklamiert.

Erzbischof: Anschläge sind "Beleidigung der Menschheit"

Eine Woche nach den Anschlägen hat der Erzbischof der Hauptstadt Colombo die Taten als "Beleidigung der Menschheit" verurteilt. "Was am letzten Sonntag passiert ist, ist eine große Tragödie, eine Beleidigung der Menschheit", sagte Kardinal Malcolm Ranjith, am Sonntag bei einem privaten Gottesdienst, der im Fernsehen übertragen wurde.

Öffentliche Gottesdienste waren zuvor aus Sorge vor neuen Anschlägen abgesagt worden. Der Erzbischof rief zu Beginn der Messe zu Frieden und Einheit in dem multiethnischen Inselstaat in Südasien auf und mahnte die Gläubigen, anderen Menschen Güte entgegenzubringen als Zeichen des Respekts für die Opfer. "Heute denken wir an die Tragödie vom letzten Sonntag und versuchen, sie zu verstehen", sagte der Erzbischof. Er bete für die Opfer und dafür, "dass es in diesem Land Frieden und Koexistenz und Verständnis füreinander ohne Spaltung geben wird".