Nach dem gewaltsamen Tod einer Deutschen und eines ihrer Söhne (10) in einer Höhle auf der Urlaubsinsel Teneriffa sollen spanische Medien das Facebook-Profil eines bayerischen Familienvaters verbreitet haben, der den selben Namen trägt wie der verdächtigte Vater in dem Kriminalfall. Der Mann wurde daraufhin im Netz beschimpft.

Weil er genauso heiße wie der Tatverdächtige, hätten spanische Medien ein Foto von seinem Facebook-Profil verbreitet, sagte am Donnerstag eine Sprecherin vom Polizeipräsidium Oberbayern Süd. Dort sei er unter anderem auf Spanisch beschimpft worden. Dabei stammten die umgebrachte Deutsche, ihr ebenfalls getöteter zehnjähriger Sohn und der festgenommene Ehemann aus dem deutschen Bundesland Sachsen-Anhalt, so die Sprecherin.

Überraschung im Urlaub

Die von der Verwechslung betroffene Familie aus Traunstein in Oberbayern sei gerade in Bayern im Osterurlaub und habe sich über die Kommentare auf ihrem Facebook-Profil gewundert. "Wir haben nun Kontakt aufgenommen und ihnen geraten, das Profil nicht mehr öffentlich zu machen", sagte die Sprecherin. Die Familie überlege, ob sie rechtlich gegen die Verbreiter ihrer Fotos vorgehen wolle. Nach Angaben der Polizei läuft das Profil der Traunsteiner auf den Namen von Mann und Frau - die Namensgleichheit gebe es aber nur bei dem Mann.

Bei dem Fall auf der kanarischen Insel steht der 43 Jahre alte Ehemann im Verdacht, am Dienstag seine 39 Jahre alte Frau und das Kind in der Höhle zu Tode geprügelt zu haben. Der kleine Bruder des toten Buben berichtete der Polizei von einem brutalen Angriff des Vaters. Noch am Donnerstag bestritt der Verdächtige, etwas mit dem Tod seiner Frau und seines Kindes zu tun zu haben.