In Spanien konnte laut Kathpress offenbar ein islamistischer Anschlag auf eine der berühmten Prozession während der "Semana Santa" (Heiligen Woche) verhindert werden. Wie die spanische Polizei am Mittwoch auf Twitter bekanntgab, wurde ein seit 2016 im südspanischen Sevilla lebender Marokkaner in seinem Heimatland festgenommen. Die Behörden gehen davon aus, dass sich der mutmaßliche Dschihadist während einer der zahlreichen Karwochenprozessionen in der andalusischen Hauptstadt in die Luft sprengen wollte.

An den religiösen Umzügen während der Karwoche nehmen jährlich Zigtausende Gläubige und Touristen teil. Spezialeinheiten der spanischen und marokkanischen Polizei sowie die jeweiligen Geheimdienste waren dem 23-jährigen Dschihadisten bereits seit Wochen auf der Spur.

Erhöhte Terrorwarnung

Zunächst gingen die Behörden davon aus, der Mann plane während der spanischen Parlamentswahlen am 28. April das Selbstmordattentat. Doch als sich die Annahme verdichtete, der Anschlag könnte bereits zu den weltbekannten religiösen Umzügen in Sevilla stattfinden, schlugen die Beamten in einer gemeinsamen Operation zu.

Spanien erhöhte bereits vor einer Woche die Terror-Alarmbereitschaft, nachdem der sogenannte "Islamischer Staat" (IS) Anfang April in Video-Botschaften im Internet zu Anschlägen während der Karwoche in Spanien aufgerufen hatte. Der IS propagiert seit Jahren die Befreiung und Rückeroberung Spaniens von den "Ungläubigen". Teile Spaniens standen von 711 bis 1492 unter der Bezeichnung al-Andalus unter muslimischer Herrschaft.