Die Verwüstung infolge des Zyklons "Idai" in Südostafrika übertrifft die schlimmsten Befürchtungen. Das Welternährungsprogramm (WFP) der Vereinten Nationen reihte die Katastrophe jetzt unter die derzeit größten Noteinsätze neben den Hilfsaktionen im Jemen, in Syrien und Südsudan ein. "Das beschleunigt den bereits großen Einsatz (von Helfern und Hilfsgütern)", wie das WFP mitteilte.

1,8 Millionen Menschen sind betroffen

Mehr als eine Woche nach "Idai" haben Helfer einige verwüstete Regionen noch immer nicht erreichen können. Das UN-Kinderhilfswerk Unicef sprach am Samstag von 1,8 Millionen Betroffenen. Allerdings gingen Unicef und andere Hilfsorganisationen davon aus, dass die Zahlen weiter steigen.

"Während die Suche und Rettung von Überlebenden weitergeht, müssen wir alles tun, um zu verhindern, dass durch Wasser übertragbare Krankheiten aus dem Desaster keine noch größere Katastrophe machen", sagte Unicef-Exekutivdirektorin Henrietta Fore bei ihrem Besuch in der verwüsteten Stadt Beira in Mosambik. Dort allein seien 11.000 Häuser völlig zerstört worden, ebenso 2.600 Klassenzimmer und 39 Gesundheitszentren.

Die Überschwemmungen, die überfüllten Notunterkünfte, mangelnde Hygiene, stehendes Wasser und unsauberes Trinkwasser erhöhen nach Angaben von Unicef das Risiko von Cholera, Malaria und Durchfall.

600.000 Menschen ohne Unterkünfte

In dem vor einer Woche von dem Zyklon verwüsteten und überschwemmten Gebiet leben mehr als 1,7 Millionen Menschen, und viele von ihnen sind auf verschiedene Art betroffen. Mindestens 600.000 haben ihre Bleibe verloren, so das WFP. Die UN- und andere humanitäre Helfer seien schon seit Tagen im Einsatz, um Zehntausenden zu helfen, die alles verloren hätten.

"Aber jetzt, da das unglaubliche Ausmaß der Schäden deutlich wird, steigt die Zahl der Menschen, die Hilfe brauchen, rapide", sagte WFP-Sprecher Herve Verhoosel in Genf. "Das WFP braucht dringend Geld, um Hunderttausende mit sofortiger Überlebenshilfe zu versorgen."