Die Flugschreiber der in Äthiopien abgestürzten Boeing-Passagiermaschine müssen offenbar im Ausland untersucht werden. Es gebe nicht die erforderliche technische Ausrüstung, um die Daten in Äthiopien auszulesen, sagte ein Sprecher der Fluggesellschaft Ethiopian Airlines am Mittwoch. "Es könnte sein, dass sie ins Ausland geschickt werden", berichtete der Sprecher.

USA oder Europa

Zuvor hatte bereits Airline-Chef Tewolde GebreMariam dem US-Sender CNN gesagt, infrage kämen möglicherweise die USA oder ein "näher gelegenes Land in Europa" für eine möglichst schnelle Untersuchung. Eine Ethiopian-Airlines-Maschine war am Sonntag in der Früh kurz nach dem Start von Addis Abeba Richtung Nairobi abgestürzt. Alle 149 Passagiere und acht Besatzungsmitglieder kamen ums Leben. Der Pilot hatte nach Angaben der Fluggesellschaft Probleme gemeldet und um die Erlaubnis gebeten, kehrt zu machen. Kurze Zeit später zerschellte die Maschine. Die Blackboxes, also Flugdatenschreiber und Stimmenrekorder, wurden am Montag gefunden.

Es war bereits das zweite Unglück innerhalb eines halben Jahres mit dem Flugzeugtyp. Im Oktober war eine Boeing 737 MAX 8 der indonesischen Fluggesellschaft Lion Air kurz nach dem Start verunglückt. Es ist höchst ungewöhnlich, dass binnen kurzer Zeit zwei Flugzeuge eines neuen Modells abstürzen. Maschinen des Typs dürfen inzwischen in zahlreichen Ländern vorerst nicht mehr fliegen.