Im Bezirk Unterfranken in Deutschland haben Archäologen vier Gräber aus der Stein- und Bronzezeit entdeckt, darunter das Grab eines Buben, der vor etwa 4.000 Jahren lebte, außerdem ein sehr gut erhaltenes 6.500 Jahre altes Skelett.

Der Mann war bei seinem Tod zwischen 20 und 30 Jahre alt. Er wurde mit angewinkelten Beinen bestattet, ein sogenanntes Hockergrab. Neben ihm fanden die Archäologen ein Steinbeil und Getreidesamen als Grabbeilage. Auch Reste von Keramikgefäßen fanden sich im Umfeld. Die Gräber und Siedlungsüberreste wurden bei Bauarbeiten für eine neue Kelteranlage der Winzergemeinschaft Franken in Kitzingen entdeckt.

Die Bergung bedeutet für die Archäologen Millimeterarbeit und für die Grundstückseigentümer Millionen-Kosten: Dort, wo die Überreste des "Fred" genannten Buben gefunden wurde, will die betroffene Winzergenossenschaft Franken nämlich eine neue Kelteranlage bauen. Laut bayerischem Denkmalpflegeamt gilt es als zumutbar, dass ein Grundstückseigentümer Grabungskosten von bis zu 15 Prozent der Baukosten trägt.

"Da die Kelteranlage durch die ganze Technik zwölf bis 14 Millionen Euro kostet, ist das in unserem Fall besonders viel", heißt es dazu laut Bericht der Welt. Da auch die Aufbewahrung und Konservierung "Freds" mit hohen Kosten verbunden sein wird, wissen die Winzer noch nicht, ob sie ihn behalten werden oder ob sie ihn an ein Museum geben.

Archäologische Grabungen in Bayern nehmen laut dem deutschen Denkmalpflegeamt zu, es werde immer mehr und immer größer gebaut. 2018 sei mit 770 Ausgrabungen ein Rekordjahr gewesen.