Rund 50 Flüchtlinge haben in der nordfranzösischen Stadt Calais eine Fähre über den Ärmelkanal besetzt. Die Polizei durchsuchte das kurz zuvor aus dem britischen Dover angekommene Schiff am Samstagabend und nahm 44 Migranten fest, wie ein Sprecher der örtlichen Präfektur, Jean-Philippe Vennin, der Nachrichtenagentur AFP sagte.

Am Sonntagmorgen suchte die Polizei weiterhin nach bis zu vier Flüchtlingen, die noch an Bord vermutet wurden.

Rund hundert Migranten hätten zunächst eine Absperrung um den Hafen von Calais durchbrochen. Etwa die Hälfte von ihnen gelangten mithilfe einer Leiter auf die Fähre des dänischen Betreibers DFDS. Zwei Flüchtlinge seien dabei ins Wasser gestürzt und von Feuerwehrleuten gerettet worden, sagte Vennin.

Verspätungen im Fährbetrieb

Wegen des Zwischenfalls kam es während der Nacht zu Verspätungen im Fährbetrieb zwischen Calais und Dover. Zwei Schiffe mussten längere Zeit auf dem Ärmelkanal warten, bis sie in den Hafen einfahren durften.

Immer wieder versuchen Flüchtlinge, über den Ärmelkanal von Frankreich nach Großbritannien zu gelangen. Meistens verwenden sie dafür kleine Boote. Die Überquerung ist unter anderem wegen des starken Schiffsverkehrs, starker Strömung und niedriger Temperaturen gefährlich. Paris und London hatten zuletzt die Kontrollen auf See verstärkt.