Die deutsche Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) will den Abschuss von Wölfen erleichtern. Ihr Ziel sei eine entsprechende Änderung des Naturschutzgesetzes, sagte Schulze der "Bild am Sonntag". "Wenn Wölfe mehrfach Schutzzäune überwinden oder Menschen zu nahe kommen, muss man sie auch abschießen dürfen. Das will ich mit einer "Lex Wolf" klarstellen."
Ein Wolf soll in Deutschland demnach künftig bereits dann geschossen werden dürfen, wenn er "ernste landwirtschaftliche Schäden" verursacht. Bisher sei von "erheblichem Schaden" die Rede, der von den Gerichten erst bei einer Bedrohung der Existenz gesehen wurde, heißt es in dem Bericht.
Bisher nur wenige Abschussgenehmigungen
Wölfe sind in Deutschland streng geschützt, bisher gab es nur einige wenige Abschussgenehmigungen für auffällig gewordene Tiere. In den vergangenen Wochen waren mehrfach neue Attacken auf Nutztiere bekanntgeworden. Die Umweltminister in Niedersachsen und Schleswig-Holstein gaben kürzlich je einen Wolf zum Abschuss frei.
Der Schadensbilanz der zuständigen Dokumentationsstelle (DBBW) zufolge lag die Zahl der Risse im Jahr 2017 mit 472 dokumentierten Fällen um fast 66 Prozent höher als im Vorjahr. 2017/18 wurden den DBBW-Daten zufolge 73 Rudel, 30 Wolfspaare und einige Einzelwölfe in Deutschland nachgewiesen. Die meisten Wölfe leben demnach derzeit in Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen.