Schnapsidee oder erzieherische Maßnahme? Wie die Bild-Zeitung berichtet, läuft an einer Oberschule in der deutschen Stadt Templin (Brandenburg) ein höchst ungewöhnlicher Schulversuch: 90 Schüler der 9. Klasse, also Kinder im Alter von etwa 15 Jahren, wurden zum "betreuten Alkoholtrinken" eingeladen.

Unter Aufsicht sollen die Jugendlichen bis zu 0,8 Liter Wein oder 1,3 Liter Bier trinken, schreibt die Bild. "Lieber schlau statt blau" nenne sich das Projekt, dass der Sucht-Vorbeugung dienen soll und von der Regierung in Brandenburg gefördert wird.

Eine Mutter hat sich nun aufgeregt. Eine Einverständniserklärung für das Experiment wollte sie nicht unterschreiben. Darin hätte sie unter anderem bestimmen sollen, wie viele "Trinkeinheiten" ihr Sohn zu sich nehmen darf; darunter Alkopops, Bier, Wein, harte Alkoholika.

Kritik: "Das ist ja krank!"

Die Krankenkassa DAK kritisiert das Schulexperiment laut der Bild scharf: "Kinder sind keine Versuchskaninchen." Widerstand kam auch von der CDU in Brandenburg: „Kinder aus alkoholfreien Haushalten werden durch den Gruppenzwang zum Trinken verführt. Man lädt ja auch nicht alle Schüler zum Rauchen ein, um vor den Gefahren des Tabaks zu warnen. Das ist ja krank!“, wird die Sozialpolitikerin Roswitha Schier von der Bild zitiert.