Wegen der Kälte hatten sich Arbeiter in der Nacht auf Samstag in San Ferdinando, in der italienischen Region Kalabrien, ein Lagerfeuer gemacht. Es geriet außer Kontrolle, dabei kam ein 25-jähriger Mann ums Leben. 30 Baracken wurden von den Flammen zerstört. Das Feuer konnte schließlich von den Bewohnern und dann von der Feuerwehrmannschaften gelöscht werden.

Bei den Bewohnern der Barackensiedlung handelte es sich laut italienischen Medien um illegal bei der Orangenernte eingesetzte Arbeiter, die meisten von ihnen aus Afrika. von den Migranten und anschließend von Feuerwehrmannschaften gelöscht. Schon einmal, im Dezember 2018, war im gleichen Ort ein 18-jähriger Erntehelfer aus Gambia ums Leben gekommen (Mehr dazu: Todesopfer bei Lagerfeuer-Brand in Kalabrien).

Immer wieder Zusammenstöße

San Ferdinando liegt nahe der Kleinstadt Rosarno, in der Tausende Migranten und Flüchtlinge untergebracht sind, die überwiegend in der Landwirtschaft arbeiten. Rosarno ist bekannt für das angespannte Klima zwischen Einwohnern, ausländischen - oft afrikanischen - Erntehelfern und Sicherheitskräften. Menschenrechtsorganisationen und Gewerkschaften kritisieren die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Migranten als menschenunwürdig. Viele Erntehelfer werden zudem von der 'Ndrangheta, der kalabresischen Mafia, ausgebeutet.

Der Umgang mit illegalen Einwanderern, die auf den Feldern Süditaliens eingesetzt werden, beschäftigt die italienischen Behörden schon seit Jahren. Im Jahr 2010 waren bei zweitägigen Zusammenstößen zwischen Einwanderern und Einheimischen sowie Polizisten 67 Menschen verletzt worden. Mehr als tausend afrikanische Erntehelfer verließen daraufhin die Stadt aus Angst vor weiterer Gewalt.

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