Rund 120.000 Kinder in einem Dürregebiet in Madagaskar bekommen wegen Geldmangels beim Welternährungsprogramm (WFP) keine warme Mahlzeit mehr in ihrer Volksschule. Für viele der betroffenen Kinder im Süden des Inselstaats sei das Essen - eine Mischung aus Getreideflocken, Linsen, Öl und zusätzlichen Nährstoffen - oft die einzige warme Mahlzeit, erklärte das WFP am Freitag.

"Es kostet nur 50 US-Dollar, ein Kind für ein ganzes Jahr zu ernähren", erklärte der WFP-Direktor in Madagaskar, Moumini Ouedraogo. Die Hilfsorganisation braucht demnach rund 4 Millionen US-Dollar (3,6 Millionen Euro), um das Programm bis zum Schuljahresende im Juli fortsetzen zu können. Die warme Mahlzeit sei oft der einzige Grund, wieso Eltern die Kinder statt zum Arbeiten in die Schule schickten, hieß es beim WFP weiter.

Der riesige Inselstaat vor der afrikanischen Südostküste weist UNO-Angaben zufolge weltweit die vierthöchste Rate an chronisch mangelernährten Kindern auf. Die Lage ist besonders kritisch im armen Süden, wo Dürreperioden immer wieder zu Hungerkrisen führen.