Die Höhe des Einkommens beeinflusst den Treibhausgasausstoß weniger stark als bisher angenommen. Zu diesem Schluss kommt eine Studie der ETH Zürich. Dafür ist der Unterschied zwischen den Geschlechtern groß. Frauen verbrauchen ein Viertel weniger Strom als Männer.

"Diese Differenz bleibt auch bestehen, wenn man den unterschiedlichen Einkommen und Wohnungsgrößen Rechnung trägt", wurde ETH-Soziologe Andreas Diekmann in einer Mitteilung vom Freitag zitiert. Die Aussage gilt für Einpersonenhaushalte. Basis sind objektiv gemessene Daten eines Energieversorgers.

Je höher das Einkommen, desto...

Insgesamt zeigen die Ergebnisse der Studie, die kürzlich in den Wissenschaftsjournals "Energy Research and Social Science" sowie "Journal of Environmental Psychology" erschienen sind: Je höher das Einkommen von Schweizerinnen und Schweizern ist, desto höher sind ihre Treibhausgasemissionen. Der Effekt ist aber weniger groß als bisher vermutet.

Der Vergleich der Gruppen der jeweils zehn Prozent mit dem höchsten und dem niedrigsten Einkommen ergab, dass die Gruppe mit den höchsten Einkommen etwa 1,8-mal mehr Treibhausgase verursacht. Die Hauptunterschiede liegen bei der Mobilität und beim Wohnen. Bei der Ernährung unterscheiden sich die individuellen Emissionen weniger stark.

Die ETH-Forscher nutzten für ihre Studie bestehende Daten der Schweizer Umweltbefragung aus dem Jahr 2007. Für alle knapp 3.400 befragten Personen aus sämtlichen Sprachregionen der Schweiz erstellten sie eine Ökobilanz.