Nach der Verurteilung von Drogenboss Joaquin "El Chapo" Guzman hat Mexikos Präsident eine Reise in dessen Heimatregion angekündigt, um Entwicklungsprojekte vorzustellen. Man dürfe die Menschen dort nicht stigmatisieren, sagte Andres Manuel Lopez Obrador bei einer Pressekonferenz am Donnerstag über seinen Besuch im Bezirk Badiraguato im Bundesstaat Sinaloa.

Das Programm sieht unter anderem die Anpflanzung von Holz- und Obstbäumen auf einer Fläche von 50.000 Hektar vor. Diese bedeuteten rund 20.000 Arbeitsplätze im Hochland, sagte der Linkspolitiker. Zudem sei geplant, Straßen zu bauen, um die isolierten Dörfer des Berggebiets von Sinaloa mit dem Nachbarstaat Chihuahua zu verbinden, sagte der 65-Jährige, der seit Dezember das Präsidentenamt innehat, weiter. In Badiraguato solle eine Universität für Forstwirtschaft gegründet werden. Es müsse der Weg des Guten gesucht werden, sagte Lopez Obrador. Nur so könne eine Alternative zur organisierten Kriminalität geschaffen werden.

"El Chapo" war am Dienstag vor einem Gericht in New York in allen Anklagepunkten für schuldig befunden worden und soll den Rest seines Lebens im Gefängnis verbringen. Die Region in Sinaloa ist nicht nur Heimat von Guzman, sondern auch weiterer bekannter Drogenbosse wie Miguel Angel Felix Gallardo alias "El Padrino", Rafael Caro Quintero und dessen Patenonkel Ernesto Fonseca alias "Don Neto". "El Chapo" hatte in einem Interview des Magazins "Rolling Stone" 2016 gesagt, seine Heimatregion sei so arm, dass viele Bewohner keine andere Wahl hätten, als sich dem Anbau von Marihuana oder Mohnpflanzen zu verschreiben.