Nach der Festnahme eines Geldboten in Frankreich, der mit rund drei Millionen Euro aus einem Geldtransporter das Weite gesucht hatte, fehlt die Hälfte der Beute. Dem 27-jährigen Adrien D. sei es vor seiner Ergreifung durch die Polizei gelungen, etwa die Hälfte der schätzungsweise 3,1 Millionen Euro beiseitezuschaffen, sagten die Ermittler am Donnerstag.

Der wegen Sachbeschädigung polizeibekannte Geldtransporter-Fahrer hatte Montagfrüh zwei Kollegen nördlich von Paris bei einer Agentur für Geldtransfers abgesetzt - und sich dann mit dem Fahrzeug aus dem Staub gemacht. Der leere Geldtransporter der Firma Loomis wurde wenig später mit offenen Türen einige Straßen weiter gefunden.

Der Fahrer wurde am Dienstag in einer Wohnung in Amiens, rund 160 Kilometer nördlich von Paris, gefasst. Auch die Wohnungseigentümerin und ihr Bruder wurden festgenommen. Die Polizei fand mehrere Taschen voller Geldscheine und hatte vermutet, dass es sich "mindestens um einen Großteil, vielleicht um die gesamte Beute" handle.

Die Zeitung "Le Parisien" berichtete am Donnerstag, die Polizei habe Bargeld in einem Auto gefunden, in dem ein verdächtiger Mann und eine verdächtige Frau geflohen seien. Nach dem Zählen aller Geldscheine hätten die Ermittler allerdings festgestellt, dass rund die Hälfte der Beute von schätzungsweise 3,1 Millionen Euro fehle.

Der Fall weckt Erinnerungen an einen spektakulären Diebstahl vor zehn Jahren: Im November 2009 hatte ein Fahrer der gleichen Firma 11,5 Millionen Euro entwendet. Der Geldbote Toni Musulin wurde nach rund einwöchiger Flucht gefasst und wegen Diebstahls verurteilt. Im Jahr 2013 kam er wieder aus dem Gefängnis frei. Bis heute fehlt ein Teil der Beute.