Nach dem Spott über einen armseligen Christbaum, der im vergangenen Jahr auf dem Hauptplatz Piazza Venezia aufgestellt worden war, freut sich die Stadt Rom nun über eine prächtige Weihnachtstanne. Die Römer haben am Samstagabend gespannt die Illuminierung des Weihnachtsbaums beobachtet, den der Online-Videoanbieter Netflix der Ewigen Stadt geschenkt hat.

Im vergangenen Jahr wirkte die vom Verkehr umtoste Weihnachtsfichte derart traurig, dass sie von den Bewohnern der Ewigen Stadt "Spelacchio" (Der Gerupfte) genannt wurde. Wegen der schäbigen Tanne zog sich Bürgermeisterin Virginia Raggi viel Kritik zu. Viele Römer erklärten den Weihnachtsbaum zum Sinnbild für den schlechten Zustand der italienischen Hauptstadt.

Weihnachtskugeln mit Serienstars

Um eine weitere Blamage zu vermeiden, konnte die Bürgermeisterin von der populistischen Fünf-Sterne-Bewegung Netflix als Sponsor gewinnen. Dieser machte 376.000 Euro für einen 20 Meter großen Luxus-Baum locker.

60.000 kleine Lichter und 500 Weihnachtskugeln mit den Bildern der beliebtesten Protagonisten aus Netflix-Serien schmücken den Baum. Damit folgt Rom dem Beispiel anderer europäischen Städte, die auf Sponsoren für den Weihnachtsbaum setzen.

Auch der Petersplatz zeigt sich weihnachtlich geschmückt, die Krippe wurde enthüllt und die Lichter des 23 Meter hohen Christbaums neben dem Obelisken wurden eingeschaltet. Die Szene der Geburt Jesu in Bethlehem ist dieses Jahr aus Sand modelliert, der aus dem Adria-Badeort Jesolo geliefert wurde. Dort findet jährlich ein Sandskulpturen-Festival statt.

Die Krippe und der aus Friaul stammende Weihnachtsbaum, erstmals mit einer energiesparenden Beleuchtung ausgestattet, bleiben bis zum Ende der liturgischen Weihnachtszeit am 10. Jänner stehen. Papst Franziskus besucht das Ensemble nach einem Dankgottesdienst zum Jahresende am Silvesterabend.