Eine der kältesten Städte der Erde beginnt einzustürzen. Im russischen Jakutsk in Sibirien mit seinen knapp 270.000 Einwohnern gibt es immer mehr Schäden an Gebäuden. Diese stehen nämlich auf Permafrost-Böden (ganzjährige gefrorenen Böden). Durch die Erderwärmung tauen diese auf und den Häusern schmilzt der Untergrund davon.

Bis zu 40 Zentimeter tief sind die Häuser, die auf Betonstelzen gebaut sind, innerhalb des vergangenen Jahres abgesunken. Das verursacht große Schäden an den Gebäuden.

In ganz Jarkutien (auch Sacha genannt), das fünfmal so groß wie Frankreich ist, besteht der gesamte Boden aus Permafrost.

Bauarbeiter Eduard Romanov zeigt die Schäden an den Gebäuden
Bauarbeiter Eduard Romanov zeigt die Schäden an den Gebäuden © APA/AFP/MLADEN ANTONOV

Im Video erklärt Romanov, wie es zu den Schäden kommt:

In Jakutsk herrschen extrem kontinentale Klimaverhältnisse: Im Januar, dem kältesten Monat des Jahres, liegt die mittlere Temperatur bei minus 43,2 Grad Celsius.

Permafrostböden bedecken weite Gebiete der Nordhalbkugel - vor allem in Russland, Kanada, Alaska und Westchina.

Das Tauen der Böden birgt eine weitere Gefahr. Seit der jüngsten Eiszeit konservieren sie nämlich gigantische Mengen organischen Materials in teils hunderte Meter dicken Torfschichten. Wenn diese auftauen, beginnt die Zersetzung. Das Phänomen ist bereits seit längerem als möglicher sogenannter Kipppunkt im Klimasystem bekannt. Dies sind bestimmte Rückkopplungseffekte, die den Klimawandel unumkehrbar machen könnten.