Die Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien ist in Deutschland weiter auf dem Vormarsch. 2017 sei mehr Erzeugungsleistung aus Solar- Wind- und weiteren Ökostromanlagen installiert gewesen als aus Kohle-, Gas- oder anderen konventionellen Kraftwerken, berichteten am Mittwoch die Bundesnetzagentur und das Bundeskartellamt.

Den beiden Marktwächtern zufolge waren im vergangenen Jahr hierzulande insgesamt Anlagen mit einer Leistung von gut 217 Gigawatt installiert. Dies entspricht rein rechnerisch in etwa einer gleichen Anzahl von Atomkraftwerken. Die Ökostromanlagen seien zusammen auf eine Kapazität von etwa 112 Gigawatt gekommen, während Kohle, Gas & Co rund 105 Gigawatt ausmachten.

Erneuerbaren Energien im Aufwind

Auch habe die Bedeutung der Erneuerbaren Energien für die Stromerzeugung weiter zugenommen, hieß es in dem Monitoringbericht 2018 der Behörden. 2017 habe der Anteil des Ökostroms am Stromverbrauch 36 Prozent betragen. Mit dem Ausbau des Ökostroms und der Aufspaltung von Konzernen wie E.ON und RWE hat sich auch die Marktmacht der früheren Energieriesen verringert. "Dennoch ist es wichtig, dass wir die Marktsituation in Deutschland weiter beobachten", sagte Kartellamtspräsident Andreas Mundt. Es müsse unter anderem beobachtet werden, wie sich der bis Ende 2022 geplante Atomausstieg in Deutschland auswirke.

Der Präsident der Bundesnetzagentur Jochen Homann forderte die Verbraucher auf, von den Möglichkeiten eines Anbieterwechsels stärker Gebrauch zu machen. "Der Wettbewerb bleibt ein wesentliches Element, wie sich Haushalte gegen steigende Strompreise wappnen können." Wer den Stromanbieter wechsele, könne oft viel Geld sparen. "Es ist insofern unverständlich, dass die Wechselquote bei den Stromkunden 2017 stagniert. Bei Gasverträgen ging sie sogar leicht zurück."