Das Gerüst sei eingebrochen und die Arbeiter seien etwa 30 Meter in die Tiefe gestürzt, berichtete der Sender CNN Türk am Mittwoch. Helfer suchten nach Überlebenden, wie auf Bildern zu sehen war.

Der Gouverneur der Provinz Kocaeli, Hüseyin Aksoy, sagte dem Sender, die Stimme eines Verunglückten sei zu hören. Insgesamt vermute er vier Arbeiter unter dem Betonblock. Die Unfallursache war zunächst unklar. Das Arbeitsministerium kündigte Ermittlungen an.

Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie die Feuerwehr versuchte, den Block mit einem Kran anzuheben. Die Polizei hielt in Tränen aufgelöste Kollegen der Verunglückten zurück. Der Unfall ereignete sich in der Industriestadt Gebze, nordöstlich von Istanbul. Die Verunglückten arbeiteten an der Nord-Marmara-Autobahn, die bis zur dritten Brücke über den Bosporus führt.

In der Türkei gibt es immer wieder schwere Arbeitsunfälle. Nach Angaben der türkischen Nichtregierungsorganisation ISIG, die sich für das Thema Arbeitssicherheit engagiert, starben in der Türkei im Jahr 2017 mindestens 2006 Arbeiter bei tödlichen Unfällen. Ursache sind demnach vor allem Unfälle mit Fahrzeugen und Stürze.

Zuletzt hatten zahlreiche Unfälle auf der Baustelle des neuen Flughafens in Istanbul für Aufregung gesorgt. Mindestens 30 Arbeiter kamen dort nach offiziellen Angaben ums Leben. Der neue Flughafen im Norden der Stadt wurde Ende Oktober eröffnet und soll im neuen Jahr vollständig in Betrieb gehen.