Die Zahl der Todesopfer bei den Waldbränden in Kalifornien ist auf mindestens 44 gestiegen. In der Gegend um die nordkalifornische Ortschaft Paradise seien weitere 13 Opfer geborgen worden, teilte die Feuerwehr von Butte County am Montagabend (Ortszeit) mit. Damit sei allein hier die Zahl der Opfer auf 42 gestiegen.

Darüber hinaus waren im von Flammen heimgesuchten Küstenort Malibu zwei Menschen tot aufgefunden worden. Damit sei es das schlimmste Feuer in der Geschichte des Bundesstaats.

Auswirkungen des Klimawandels

Die Waldbrände in Kalifornien werden nach Experten-Meinung durch den Klimawandel verstärkt. Die Kombination der vom Menschen verursachten globalen Klimaerwärmung mit natürlichen Faktoren sorgten dafür, dass die Brände die wohl schlimmsten in der Geschichte des US-Bundesstaats seien, erklärte die Waldbrand-Expertin Kirsten Thonicke vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) am Montag.

Schon jetzt habe das Feuer dort eine Fläche zerstört, die mehr als doppelt so groß wie das Saarland sei - das kleinste deutsche Bundesland entspricht flächenmäßig in etwa der Größe Vorarlbergs. Verschiedene Faktoren verstärkten sich in Kalifornien gegenseitig, erklärte die Vize-Leiterin der Forschungsbereichs Erdsystemanalyse: Dazu zählten der seit Jahren ausbleibende Regen in Kalifornien, die "ungewöhnlich hohe Zahl von 129 Millionen toten Bäumen als Folge dieser Megadürre" sowie die extreme Trockenheit auf der gesamten Nordhalbkugel in diesem Sommer. Hinzu kämen die extremen Winde, die die Flammen anfachten, und "die geografischen Bedingungen von hohen Bergen und tiefen Tälern, die wie Schlote sind".

Es sei bei einem "ungebremstem Klimawandel" mit einer Zunahme extremer Waldbrände zu rechnen, erklärte Thonicke. "Dies ist und wird eine völlig neue Herausforderung für die Feuerwehrleute, die politischen Entscheidungsträger und die Bürger in Kalifornien - und in vielen anderen Regionen der Welt." Das PIK ist nach eigenen Angaben eines der weltweit führenden Institute in der Forschung zu globalem Wandel, Klimawirkung und nachhaltiger Entwicklung.

Hilfe vom Bund

Die Betroffenen der verheerenden Brände im US-Bundesstaat Kalifornien sollen finanzielle Unterstützung vom Bund bekommen. Das entschied US-Präsident Donald Trump am Montag, wie das Weiße Haus am Abend (Ortszeit) in Washington mitteilte.

Unter anderem können demnach Menschen, deren Häuser oder Geschäfte abgebrannt sind, finanzielle Hilfen des Bundes beantragen - etwa um eine vorübergehende Unterkunft oder Reparaturen zu bezahlen. Die Unterstützung solle Aufbauhilfen des Bundesstaates und auf lokaler Ebene ergänzen, hieß es.

Trump schrieb bei Twitter, er habe schnell reagieren wollen, um das Leiden der Betroffenen etwas zu mildern. Er stehe alle Betroffenen bei. Der Gouverneur von Kalifornien, Jerry Brown, hatte die Unterstützung des Bundes angefordert.

Seit Donnerstag wüten gewaltige Feuer im Norden und Süden Kaliforniens. Die großflächigen Brände haben bereits Hunderte Quadratkilometer Wald verkohlt und Tausende Häuser zerstört. Mindestens 31 Menschen kamen bisher ums Leben.

Trump hatte sich am Wochenende mit einem Kommentar zu den Bränden viel Kritik eingehandelt. Er hatte Behörden in Kalifornien Versäumnisse und Fehler beim Forstmanagement vorgeworfen und mit dem Entzug von Bundesmitteln gedroht - während die Einsatzkräfte dort gegen die Flammen kämpften und Bewohner um ihr Leben bangten. Das hatte viel Empörung ausgelöst.