Knapp sieben Monate nach dem Tod eines 15-Jährigen in Passau nach einer verabredeten Schlägerei hat der Prozess gegen sechs Tatverdächtige begonnen. Die Beschuldigten im Alter von 15 bis 25 Jahren müssen sich wegen Körperverletzung mit Todesfolge und weiterer Delikte vor Gericht verantworten.

Das Opfer ist an seinem eigenen Blut erstickt. Für den Prozess sind zwölf Verhandlungstage bis Mitte Jänner angesetzt.

Verabredeter Kampf

Der später getötete Maurice K. und ein nun angeklagter 16-jähriger Jugendlicher trafen sich laut Anklage am frühen Abend des 16. April in einer Fußgängerpassage in der Innenstadt zu einem zuvor verabredeten Kampf eins gegen eins. Neben den beiden waren demnach noch etwa 20 weitere Menschen anwesend, die offenbar von einem der Mitangeklagten über den Kampf informiert worden waren.

Der Anklage zufolge weitete sich der Kampf der beiden ursprünglichen Kontrahenten nach und nach aus. Insgesamt sollen am Ende vier der nun vor Gericht stehenden Beschuldigten auf das spätere Todesopfer eingeschlagen und -getreten haben. Der Beschuldigte, der die Zuschauer eingeladen haben soll, soll durch Zurufe die Schläger angefeuert haben.

Der sechste Angeklagte soll verbal zunächst den Zweikampf geleitet haben und dann nicht eingegriffen haben, als auch die anderen auf das spätere Todesopfer einschlugen. Schließlich soll er versucht haben, Zeugen durch Drohungen von einer Aussage bei der Polizei abzuhalten.