Nach wiederholten Jagdunfällen wächst in Italien die Forderung nach einem Jagdverbot. 22 Menschen sind allein in diesem Jahr wegen Jagdunfällen ums Leben gekommen, 68 Personen wurden verletzt.

Der letzte Unfall ereignete sich am Samstag in Santa Rufina nördlich von Rom. Ein 20-Jähriger, der sich an einer Wildschweinjagd beteiligte, wurde versehentlich mit dem Gewehr eines 70-jährigen Jägers tödlich verletzt. Der Jugendliche wurde in kritischem Zustand ins Krankenhaus eingeliefert, erlag jedoch dem tödlichen Schuss, berichteten italienische Medien.

Erst vor wenigen Tagen war in der Region Latium mit der Hauptstadt Rom ein 56-Jähriger versehentlich bei einer Wildschweinjagd erschossen worden. Am 30. September war ein 18-Jähriger in der Region Ligurien von einem Jäger getötet worden.

Die Ex-Tourismusministerin und Forza Italia-Parlamentarierin, Michela Brambilla, urgierte die Verabschiedung eines Gesetzesentwurfs zum Jagdverbot, das im Parlament bereits vorliegt. Der Tierschutzverband ENPA meinte, es sei unannehmbar, dass das Töten von Tieren aus Spaß erlaubt werde.

Trotz der vielen Opfer ist die Zahl der Jäger seit 2000 von 801.000 auf 570.000 gesunken. Das liege vor allem an den immer teureren Jagdlizenzen, berichteten Experten laut Medienangaben.