US-Präsident Donald Trump hat in den juristischen Auseinandersetzungen mit der Pornodarstellerin Stormy Daniels einen Erfolg erzielt. Ein Richter in Los Angeles wies am Montag eine Verleumdungsklage der Frau zurück, die nach eigenen Angaben vor Jahren ein sexuelles Abenteuer mit Trump hatte.

Die beanstandete Twitter-Äußerung des Präsidenten über Stormy Daniels sei durch die Redefreiheit gedeckt, urteilte Richter S. James Otero. Er verurteilte Stormy Daniels außerdem dazu, Trumps Anwaltskosten zu übernehmen.

Präsidentenanwalt Charles Harder feierte den Richterspruch als "einen vollständigen Sieg für Präsident Trump und eine vollständige Niederlage für Stormy Daniels". Die Höhe der Summe, die Daniels zahlen müsse, solle später festgelegt werden.

Berufung eingelegt

Daniels will die Niederlage allerdings nicht auf sich sitzen lassen: Ihr Anwalt Michael Avenatti legte Berufung gegen das Urteil ein.

Trump hatte im April im Kurzbotschaftendienst Twitter Angaben der Pornodarstellerin zurückgewiesen, sie habe durch Androhung von Gewalt davon abgehalten werden sollen, über ihr angebliches sexuelles Abenteuer mit Trump zu sprechen. Eine Phantomzeichnung des Mannes, der Stormy Daniels bedroht haben soll, sei "totaler Beschiss", schrieb der US-Präsident. Das Porträt zeige einen "nicht-existenten Mann".

Stormy Daniels, die mit bürgerlichem Namen Stephanie Clifford heißt, sah sich durch den Tweet öffentlich verleumdet und zog vor Gericht. Richter Otero wies ihre Klage nun aber zurück.

Bei dem Tweet handle es sich um eine "rhetorische Übertreibung", wie sie im politischen und öffentlichen Diskurs in den USA üblich sei, befand der Richter. Dies sei durch den ersten Zusatzartikel zur US-Verfassung abgedeckt, der unter anderem die Redefreiheit garantiert.

Die Pornodarstellerin hatte nach eigenen Angaben 2006 ein sexuelles Abenteuer mit Trump. Wenige Tage vor der Präsidentschaftswahl 2016 unterzeichnete sie eine Vereinbarung mit Trumps damaligem Anwalt Michael Cohen, in der sie sich verpflichtete, das angebliche Abenteuer nicht auszuplaudern. Im Gegenzug zahlte Cohen ihr 130.000 Dollar (112.252,83 Euro). Clifford will aus der Schweigevereinbarung aussteigen und ist deswegen in einem anderen Verfahren vor Gericht gezogen.

Das Weiße Haus hat die Affäre wiederholt dementiert. Trump hatte zunächst bestritten, von der Überweisung gewusst zu haben. Später räumte er aber ein, er habe seinem Anwalt das Geld erstattet.