Wegen eines großen Waldbrandes in Ponte Serra in der toskanischen Provinz Pisa mussten in der Nacht auf Dienstag rund 500 Personen ihre Wohnungen verlassen. Die Flammen, die sich wegen des starken Windes schnell verbreiteten, bedrohten mehrere Häuser in der Gemeinde Calci. Der Bürgermeister ordnete die Räumung der Ortschaft an.

Drei Personen wurden wegen Rauchgasvergiftungen behandelt, niemand befand sich jedoch in Lebensgefahr, berichteten italienische Medien. Feuerwehrleute und Einheiten des Zivilschutzes räumten den Ort, die Menschen übernachteten in einer Sporthalle und im Rathaus. Hubschrauber und Canadair wurden zur Löschung der Flammen eingesetzt. Starker Wind erschwerte die Arbeit.

Calci ist ein beliebter Ort für Wochenendausflüge in der Toskana. Kastanienwälder, Olivenhaine und Weinberge wurden durch das Feuer zerstört. Die Flammen, die stundenlang tobten, vernichteten 600 Hektar Wald, berichtete der Präsident der Region Toskana, Enrico Rossi. "Um 2.00 Uhr ist die Hölle ausgebrochen. Wir lebten in einem Paradies, jetzt traue ich mich nicht, den verbrannten Berg anzuschauen", sagte der 71-jährige Fabio Bonanni, der sein Haus verlassen musste.

Die Ermittler vermuten Brandstiftung. "Hinter diesem Brand, der unsere Gegend verwüstet hat, stecken Kriminelle", sagte der Bürgermeister von Calci, Massimiliano Ghimenti. Die Brandstifter hätten eine Nacht mit starkem Wind gewählt, um das Feuer zu legen.

Bereits in der vergangenen Woche war in der Gegend ein Brand ausgebrochen. Italiens Umweltminister Sergio Costa forderte gründliche Ermittlungen. "Man muss Klarheit über die Ursache dieses Brandes schaffen, der viele Menschenleben aufs Spiel gesetzt hat", so der Minister.