Eine vierköpfige französische Familie war Auslöser für die teilweise Sperrung des Frankfurter Flughafens am späten Dienstagvormittag. Die vier Personen seien identifiziert worden und würden derzeit befragt, sagte eine Sprecherin der Bundespolizei. Bei mindestens einem Mitglied der Familie sei die Kontrolle nicht abgeschlossen gewesen, als diese den Sicherheitsbereich betrat, sagte die Sprecherin.

"Trotz positivem Sprengstofftest wurde eine vierköpfige französische Familie in den Sicherheitsbereich entlassen", erklärte die deutsche Bundespolizei auf Twitter. Grund sei "der Fehler einer Luftsicherheitsassistentin" gewesen.

Der Bereich A des Terminal 1 wurde daraufhin geräumt, das Boarding eingestellt. Um 14.30 sei die Sperrung aufgehoben worden, sagte die Sprecherin. "Die Prozesse laufen wieder." Die Passagiere würden nach und nach wieder in das Terminal eingelassen.

Zuvor stoppte die Fluglinie Lufthansa große Teile ihrer Abfertigung. In den Bereichen A und Z konnten Passagiere nicht mehr ein- oder aussteigen, teilte das Unternehmen mit. Ankommende Flugzeuge müssten auf dem Vorfeld mit den Passagieren an Bord warten. Über Verspätungen und Flugausfälle konnte man noch nichts sagen.

Der Krisenstab der Lufthansa buchte vorsorglich größere Hotelkapazitäten im Rhein-Main-Gebiet, um gestrandete Passagiere unterbringen zu können. In den Teilbereichen B und C seien die Gates weiterhin geöffnet, so dass dort auch Passagiere abgefertigt werden könnten, sagte einen Sprecherin. Auch ankommende Maschinen sollen in diese Bereiche umgeleitet werden, wenn dies möglich sei. Passagiere, die in Frankfurt umsteigen sollten, würden über andere Drehkreuze wie München, Zürich oder Wien geleitet.

Für die Passagierkontrollen im fraglichen Bereich ist die Fraport selbst und ihre Tochtergesellschaft FraSec zuständig.

Vorfall in München

Am Münchner Flughafen hatte es erst vor kurzem einen ähnlichen Vorfall gegeben. Im Juli war dort ein Terminal geräumt worden, weil eine Frau ohne Kontrolle in den Sicherheitsbereich gelangt war. Mindestens 200 Flüge fielen aus, bei rund 60 Flügen kam es zu Verspätungen. Erst rund zwei Stunden nach dem Vorfall wurde der Sicherheitsbereich wieder freigegeben.

Vor fast genau zwei Jahren kam es ebenfalls am Terminal 1 des Frankfurter Flughafens zu einer ähnlichen Situation. Damals war eine Frau nach der Kontrolle ihres Handgepäcks in den Sicherheitsbereich weitergegangen, obwohl ihre Kontrolle nicht abgeschlossen war. Von der Evakuierung des Terminals waren damals rund 5.000 Passagiere betroffen.

Alarm wegen Sexspielzeugs am Flughafen Berlin-Schönefeld

Wegen Sexspielzeugs im Koffer eines Passagiers hat es am Flughafen Berlin-Schönefeld einen Alarm gegeben. Die verdächtigen Gegenstände seien am Dienstagvormittag beim Röntgen des Gepäcks entdeckt worden, sagte ein Sprecher der Bundespolizei. Daraufhin wurde der Koffer überprüft und das Sexspielzeug entdeckt.

Ein Teilbereich des Flughafens wurde für eine knappe Stunde abgesperrt. Davon seien auch einige Check-in-Schalter betroffen gewesen, so der Sprecher. Die Sperre wurde am Mittag wieder aufgehoben. Zuerst hatte Radio Berlin über das Sexspielzeug als Ursache für den Alarm berichtet.