85 Prozent der laut einer Schätzung mehr als einer Milliarde Handfeuerwaffen weltweit sind im Besitz von Zivilisten. Lediglich 13 Prozent gehörten nach der Studie von Small Arms Survey 2017 zu Arsenalen von Militärs und weitere zwei Prozent wurden von Strafverfolgungsbehörden genutzt.

Vor allem wegen des zivilen Besitzes sei der weltweite Bestand an Handfeuerwaffen im vergangenen Jahrzehnt gewachsen, hieß es in der am Montag veröffentlichten Studie, die vor allem auf Schätzungen beruht. Nur etwa 100 Millionen der weltweit 857 Millionen Handfeuerwaffen von Zivilisten waren registriert.

Die meisten Handfeuerwaffen pro Kopf in Zivilbesitz - 120 Stück pro 100 Einwohner - gibt es der Studie zufolge in den USA. Danach folgen der Jemen (53 Stück pro 100 Einwohner), Montenegro (39) und Serbien (39) sowie Kanada (34,7) und Uruguay (34,7). Deutschland landet in dem Pro-Kopf-Vergleich gemeinsam mit Frankreich und dem Irak auf dem 20. Platz (knapp 20 Stück pro 100 Einwohner).

Im europäischen Vergleich besitzen im Schnitt unter anderem Bürger in Zypern (34), Finnland (32,4), Island (31,7) und Österreich (30) mehr Waffen als die Deutschen. Auf den letzten Plätzen landen unter anderem Zivilisten in Indonesien, Japan und Malawi.

Offizielle Zahlen aus Österreich

Neben den Schätzungen der unabhängigen Small Arms Survey mit Sitz in Genf gibt es aber hierzulande auch offizielle Zahlen: Mit Stichtag 1. Jänner 2018 waren in Österreich 1,023.037 Pistolen, Revolver, Büchsen und Flinten im Zentralen Waffenregister (ZWR) vermerkt. Diese verteilen sich laut Innenministerium auf 301.420 Besitzer.

Die meisten registrierten Waffen waren Büchsen (Kategorie C). 528.936 dieser Gewehre mit gezogenem Lauf werden damit legal in Österreich besessen. Danach folgen 414.656 Faustfeuerwaffen, halbautomatische Schusswaffen und Repetierflinten (Kategorie B) und 72.637 Flinten (Kategorie D), also Gewehre mit glatten Läufen. Von den mittlerweile zum Kauf nicht mehr zugelassenen Waffen und Kriegsmaterial (Kategorie A) sind noch 6.808 registriert, etwa 100 weniger als vor einem Jahr. Angesichts einer aktuellen Bevölkerung rund 8,8 Millionen ergibt dies eine Zahl von etwa 11,6 registrierten Handfeuerwaffen pro 100 Österreichern - im Gegensatz zu den von der Organisation geschätzten 30.