Ein Zugbegleiter soll insgesamt sechs Buben und Jugendliche in deutschen Regionalbahnen angesprochen und schwer sexuell missbraucht haben. Am Montag begann vor dem Amtsgericht Freiburg der Prozess gegen den 48-Jährigen, der laut einem Gerichtssprecher geständig war. Angeklagt sind nach Angaben der Staatsanwaltschaft mehr als 220 Taten, die der Mann zwischen 2013 und 2017 begangen haben soll.

Der Beschuldigte hatte demnach seine zwölf bis 17 Jahre alten Opfer in Regionalzügen angesprochen und zu sich nach Hause eingeladen. Dort soll er sie missbraucht haben. Die Buben bekamen der Staatsanwaltschaft zufolge zwischen zehn und 90 Euro. Außerdem ließ der Mann sich Schulden, die sie zwischenzeitlich bei ihm gemacht hatten, mit Sex bezahlen.

Kein Unbekannter

Der Mann ist einschlägig vorbestraft: Wegen ähnlicher Sexualstraftaten wurde er 2016 zu einer zehnmonatigen Bewährungsstrafe verurteilt. Er sitzt inzwischen in Untersuchungshaft. Für den Prozess vor der Jugendschutzkammer, bei dem die Öffentlichkeit teilweise ausgeschlossen wurde, sind drei Verhandlungstage anberaumt. Ein Urteil wird es nach Gerichtsangaben vermutlich aber schon am 25. Juni, dem zweiten Verhandlungstag, geben.