Vor dem 29. Jahrestag der Niederschlagung der Proteste auf dem Tiananmen-Platz in Peking haben in Hongkong Hunderte Menschen mit einer Demonstration an die damaligen Ereignisse erinnert. Der Protestzug am Sonntag wurde von einer Gruppe Demokratieaktivisten organisiert. Das halbautonome Hongkong ist der einzige Ort in China, wo an die Ereignisse von 1989 öffentlich erinnert wird.

Am 4. Juni 1989 hatte die chinesische Staatsführung Panzer gegen Demonstranten eingesetzt, die zuvor wochenlang auf dem Tiananmen-Platz friedlich demokratische Reformen forderten. Hunderte - nach einigen Schätzungen auch mehr als 1.000 - Menschen starben damals. Am Jahrestag der Ereignisse wird in Hongkong jedes Jahr eine öffentliche Mahnwache in einem Park organisiert. Die Demonstration vom Sonntag diente wie jedes Jahr der Vorbereitung.

Ein Vertreter der Organisatoren der Demonstration sprach von 1.100 Teilnehmern. Die Demonstranten trugen Plakate mit Aufschriften wie "Betrauert den 4. Juni - Bekämpft Autoritarismus" und riefen "Beendet die Einparteien-Diktatur". In Hongkong herrscht große Sorge, dass die den Bürgern der Stadt eingeräumten besonderen Freiheiten von der Regierung in Peking langsam untergraben werden.