Das De ARCA Statue Art Museum in der Stadt Yogyakarta zeigt Wachsfiguren von insgesamt rund 80 Persönlichkeiten. Die Hitler-Figur war ein besonders beliebtes Fotomotiv: Viele Besucher posierten neben dem Diktator, der breitbeinig vor dem Eingangstor mit dem Spruch "Arbeit macht frei" stand, für Selfies.

Auf Fotos in sozialen Netzwerken war zu sehen, wie einige Besucher neben dem Exponat den Arm zum Hitler-Gruß heben. Auch Kinder posierten neben dem Diktator.

Nachdem Fotos in ausländischen Medien veröffentlicht wurden, hagelte es Protest. Das Simon-Wiesenthal-Zentrum, das sich für die Erinnerung an den Holocaust und die Aufarbeitung der NS-Verbrechen einsetzt, forderte die Entfernung der Hitler-Figur, wie Museumsmanager Jamie Misbah am Samstag der Nachrichtenagentur AFP sagte.

"Wir wollen keine Empörung hervorrufen", sagte Misbah. "Unser Ziel ist es, mit dem Zeigen der Hitler-Figur zur Bildung beizutragen." Es sei zudem "normal", dass Besucher vor Ausstellungsstücken für Fotos posierten. Aber das Museum respektiere es, wenn das Hitler-Exponat Menschen in aller Welt verärgert habe.

Historikern zufolge gibt es in Indonesien ein mangelndes Wissen über den Holocaust. In der Stadt Bandung auf Java gab es mehrere Jahre lang ein Nazi-Cafe, in dem die Gäste von Kellnern in SS-Uniform bedient