UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon sprach den Betroffenen in der Region sein Beileid aus und wünschte den Verletzten eine rasche Genesung. Er versprach, dass die Vereinten Nationen zur Unterstützung bei den Rettungsarbeiten bereit stünden, falls es Bedarf gebe.

Bei dem Beben am Montag brachen Kommunikationsverbindungen und Stromnetze in Teilen Pakistans und Afghanistans und Nordindiens zusammen, Häuser stürzten ein, Straßen wurden blockiert. Das Zentrum des Bebens lag in der dünn besiedelten Bergregion Badachshan im Nordosten Afghanistans. Dort kostete eine vom Beben ausgelöste Massenpanik zahlreiche Schülerinnen das Leben.

Die Zahl der Toten allein in Pakistan stieg bereits auf 230. Zudem ist von rund 1.200 Verletzten die Rede. Die meisten Opfer gebe es in der nordwestlichen Provinz Khyber-Pakhtunkhwa und in den Stammesregionen an der Grenze zu Afghanistan, sagte ein Sprecher von Premierminister Nawaz Sharif.

In Afghanistan zählten die Behörden mindestens 76 Tote. "Die Zahlen könnten noch steigen", erklärte Regierungsgeschäftsführer Abdullah Abdullah via Twitter. 4.000 Häuser seien beschädigt worden. In Afghanistan kommen die Helfer nur schwer zu den Opfern durch. Erdrutsche blockieren die Wege in der bergigen Region. Außerdem seien viele Straßen unpassierbar, weil sie von den rakikalislamischen Taliban kontrolliert würden, sagte Mawlawi Hamidullah Muslim, Mitglied des Provinzrates im afghanischen Badachshan, am Dienstag.

Im nordindischen Kaschmir brachen die Handy-Netze zusammen. Die Erschütterungen waren bis in die Hauptstadt Neu Delhi und in die nepalesische Hauptstadt Kathmandu zu spüren. Indiens Premierminister Narendra Modi bot den betroffenen Regionen Hilfe an.

Fast auf den Tag genau vor einem halben Jahr, am 25. April, gab es ein großes Himalaya-Erdbeben der Stärke 7,8, dessen Zentrum in Nepal lag. Damals starben rund 9.000 Menschen.