Verschwörungserzählungen über den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine sind in Deutschland einer Umfrage von Anfang April zufolge weit verbreitet und werden vor allem von AfD-Wählern und Ungeimpften geglaubt. Insgesamt stimmte knapp ein Fünftel der 2031 Befragten verschwörungsideologischen Aussagen über den Krieg "eher" zu, wie die Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland unter Berufung auf die Umfrage des Centers für Monitoring, Analyse und Strategie (Cemas) berichteten. Unter den Wählerinnen und Wählern der AfD waren es sogar fast 60 Prozent. Bei den Linken-Wählern waren es 26 Prozent, unter FDP-Wählern rund 15 Prozent. Die Wähler von CDU/CSU (knapp zwölf Prozent) und SPD (circa zehn Prozent) unterschieden sich in dieser Hinsicht hingegen kaum. Am geringsten war die Zustimmung zu verschwörungsideologischen Aussagen mit weniger als vier Prozent unter Grünen-Wählern.

"Putin geht gegen eine globale Elite vor, die im Hintergrund die Fäden zieht"

So stimmten rund zwölf Prozent ganz und fast 20 Prozent zumindest teilweise der Aussage zu, Wladimir Putin gehe "gegen eine globale Elite vor, die im Hintergrund die Fäden zieht". Dass Putin vom Westen zu einem Sündenbock gemacht werde, um von den wahren Problemen abzulenken, glaubten gut 15 Prozent der Befragten voll und ganz und etwa 16 Prozent teilweise.

Knapp sieben Prozent stimmten der unbelegten Verschwörungserzählung, die Ukraine betreibe zusammen mit den USA geheime Labore zur Herstellung von Biowaffen, vollständig zu und doppelt so viele teilweise. Die Umfrage zeigt auch einen Zusammenhang zwischen Corona-Verschwörungsmythen und solchen über den russischen Krieg gegen die Ukraine. Unter Ungeimpften und Menschen, die auch zu Protesten gegen Corona-Maßnahmen bereit sind, war die Zustimmung zu solchen Aussagen mit jeweils rund 56 Prozent am höchsten.