Liebe und Kränkung, das Duo Infernale der Tatmotive. Das wissen auch die Bremer „Tatort“-Ermittlerinnen, die schon zu Beginn des heutigen Falls bedeutungsschwanger feststellen mussten: „Die falsche Dosis Liebe, die reißt uns alle in den Abgrund.“ Am Anfang brennt es. Als hätte der Beelzebub ausgemalt, so sah die Wohnung für die am Tatort eintreffenden Liv Moormann (Jasna Fritzi Bauer) und Linda Selb (Luise Wolfram) aus.

Und weil da eine Frauenleiche auf die Kommissarinnen wartete, sorgte das Feuer auch gleich für Arbeit. Die Zeit drängte, die Töchter der Ermordeten waren nicht zu finden. Liv musste sich derweilen Witzchen über ihre Körpergröße und die zur Empathie unbegabte Kollegin Linda gefallen lassen. Kein leichtes Leben in der Hansestadt, auch weil (verzichtbare) Flashbacks Liv in ihre harte Jugend zurückversetzten.

Verschwundene Kinder sind Trick 17 der Krimi-Kiste, das sorgt immer für Spannung und Dynamik. Nicht originell, aber wirkungsvoll: Der Fall mit Fantasy-Elementen und Anleihen beim Horror-
und Psychothriller-Genre nahm mit, war beklemmend und ging unter die Haut, bis man sich auch selbst die Frage stellte: Ist es der Teufel oder doch bloß Teuflisches?