Nationalismus und Heimatkult beim steirischen herbst’24
Unter dem Titel „Horror Patriae“ findet vom 19. September bis 13. Oktober der steirische herbst’24 statt. Der lateinische Titel ist ein
Mischwesen, entstanden aus der Liebe zum Vaterland (amor patriae) und dem Schrecken der Leere (horror vacui). Aber was ist das Vaterland? Wie entsteht es? Wer definiert es? Und warum in aller Welt sollten wir es lieben? Oder fürchten?
Inspiriert von der Gründungsphase des Festivals in den späten 1960er-Jahren, als der Nationalsozialismus nachwirkte, widmet sich das Festival erneut der Analyse und Entlarvung nationalistischer Verführungen. Performances, Ausstellungen, Musik und Literatur sind die Mittel, mit denen diese Narrative hinterfragt und dekonstruiert werden.
Intendantin und Chefkuratorin Ekaterina Degot zum Konzept: „Ist unsere Herkunft wichtig? Ist es wesentlich, wo wir geboren wurden? Die Welt scheint immer mehr davon überzeugt. Für diejenigen, die nicht dazugehören, die sich ausgeschlossen fühlen oder sich nicht mit ihrer Nation identifizieren, ist das beängstigend. Vielleicht sogar ein Horror. Ein Schrecken des Vaterlands.“
Mit vielfältigen Performances und Ausstellungen lädt der steirische herbst ein, sich diesem spannenden Thema unserer Zeit zu widmen und das Vaterland und seine Schrecken zu hinter fragen.