Wir haben ein Faible für clevere Autos, die innen größer sind als außen. Der Hyundai i20 ist so eines. Er zwängt sich größentechnisch streng genommen zwischen die alteingesessenen Klein- und Kompaktwagenklassen, weshalb er problemlos den Spagat zwischen dem städtischen Parklückentango und längeren Fahrten schafft, nach denen man gänzlich unzerknittert wieder aussteigt.

Der Kleinwagen plus bietet anständig Platz und da zwickt es auch nicht unangenehm, wenn man zu viert unterwegs ist. Auch zum Einladen in den brauchbar großen Kofferraum muss man keine Verrenkungen machen, die Öffnung ist breit genug, dass sogar ein teilzerlegtes Fahrrad hineinpasst.

Platz für allerlei alltagsbereichernde Nettigkeiten haben die Koreaner auch noch gefunden: Das beheizbare Lenkrad des i20 wärmt an kalten Tagen freundlicherweise die Finger, der beleuchtete USB-Stecker hat auch im Dunkeln einen Weg zum Smartphone-Andocken gewiesen. Das Infotainment funktioniert logisch wie einfach. Die fünf Jahre Garantie ohne Kilometerbegrenzung sollte man auch nicht außer Acht lassen – quasi ein mentales Ruhekissen. Positiv vermerken können wir auch, dass sich das kommode Fahrwerk ambitioniert Unebenheiten entgegenstemmt.

Die Lenkung ist leichtgängiger, als es mancher vielleicht mag, aber sportliche Ambitionen kommen mit dieser Variante des i20 ohnehin eher nicht auf. Der 1,2-Liter-Benziner – wahlweise mit 75 oder 84 PS – ist derzeit der einzige Motor, mit dem der i20 bestückt wird. Und dem haben die Koreaner mit der Emissionskur für die verschärften Abgasnormen sein Temperament gänzlich austreiben müssen.

In der Stadt findet man mit dem Lethargiker schon sein Auslangen, aber kleine Zwischensprints auf der Autobahn oder gar Bergstraßen – da geht ihm komplett der Schmäh aus. Verschärft wird das Ganze vom tadellos schaltenden, aber ellenlang übersetzten Handschaltgetriebe.

Aber die Lösung ist in der Pipeline: Der Hyundai wird künftig auch mit dem 1-Liter Turbo-Dreizylinder erhältlich sein, der wahlweise mit 100 (Fünf-Gang-Schaltgetriebe) oder 120 PS (Sechs-Gang-Schaltgetriebe) zur Verfügung steht. Beide Leistungsstufen sind optional mit dem neuen Sieben-Gang-Doppelkupplungsgetriebe kombinierbar. Da wird sich das Warten auszahlen.

Mehr zum Thema