1,26 Meter. Höher ist sie an keiner Stelle. Flach wie eine Flunder, gemessen an der restlichen Autowelt. Zwischen den Kindern des SUV-Booms geparkt, taucht sie regelrecht unter. Wenn man sie dann endlich erspäht, schlägt das Herz schneller.

Längst nicht alle Neuauflagen automobiler Ikonen haben gesessen, die Alpine A110 allerdings trifft voll ins Schwarze. Oder vielmehr ins Blaue, die Signalfarbe der französischen Alpenkönigin. Da passt jede Linie, jeder Falz, jede Kurve im Aluminiumkleid. Und Ihre Hoheit fordert auch gleich einen ehrerbietigen Knicks, wenn man einsteigt. 1,26 Meter Höhe, wir erinnern uns.

Einmal unter der niedrigen Dachkante in die Sitze vorgearbeitet, hat man die Alpine quasi angezogen wie einen Rennhandschuh. Fällt die Tür in Schloss, ist man in gestepptes Leder gehüllt. Die Farben der der französischen Flagge, Tricolore, leuchten auf den digitalen Armaturen, wenn man auf den roten Startknopf drückt.

Und dann: Die Alpine pickt auf der Straße wie der Käse am Croque Monsieur. Der Motor in Mittellage sitzt einem im Nacken wie der Schalk, ständig hört man ihn tief durchatmen. Die Synapsen im Gehirn scheinen direkt mit den Vorderrädern verbunden, das Lenken gleicht Gedankenübertragung. Weil sie es mit nur rund 1,1 Tonnen zu tun bekommen, haben die 252 Turbo-PS des Vierzylinders leichtes Spiel.

Drei Tasten, die einen klassischen Wählhebel ersetzen und mit denen man die Grundfunktionen des Doppelkupplungsgetriebes anwählt, sind Geschmackssache. Sonst zappt man flott mit den Schaltwippen durch die sieben Gänge.

Im Stauraum unter Fronhaube und Heckdeckel bringt man je eine Sporttasche unter. Da wird alles, was über ein langes Wochenende zu zweit hinausgeht, zu einer logistischen Herausforderung. Aber Alpin(e)isten müssen ohnehin schlank reisen. Alleine wegen der Schalensitze. Très chic.

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